So lautet der Titel des Films, der in diesem Jahr im Rahmen des Kinderfilmfestes im Kino „Lichtblick“ in Letschin zu sehen war. Der Tradition folgend, im Deutschunterricht auch mit dem Medium Film zu arbeiten, war dieser Film für die Schüler und Schülerinnen der achten Klassen der Oberschule Neutrebbin Gegenstand des Unterrichts.

Worum geht es? In Rückblenden wird  die Geschichte des Hüseyin Yilmaz erzählt, der als 1ooo.oo1. Gastarbeiter im Jahr 1964 nach Deutschland kommt, um seiner in der Türkei gebliebenen Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Die Trennung bringt Probleme mit sich, deshalb beschließt der junge Mann, Frau und Kinder ins „Wirtschaftswunderland“ nachzuholen.

Die Eingewöhnung fällt anfangs sehr schwer, denn alles ist anders hier: das Essen, die Religion, die Kultur. Hinzu kommt die Sprachbarriere, die schon beim Einkaufen große Probleme bereitet. Um Milch zu bekommen, kann man sich mit Händen, Füßen und einem deutlichen „Muh“ verständlich machen, was beim Brotkauf allerdings nicht so gut funktioniert. Missverständnisse sind also vorprogrammiert und verleihen der Handlung eine gewisse Komik.

Trotz aller Schwierigkeiten richtet sich die Familie ein. Jahre und Jahrzehnte vergehen. Die Familie wird größer: Schwieger- und Enkelkinder kommen hinzu.

Eines Tages kommt Hüseyns sechsjähriger Enkel Cenk nach Hause und fragt sich, „Wer bin ich?“, als er in seiner deutschen Schule weder in die türkische noch in die deutsche Fußballmannschaft gewählt wird. Cenk ist der Sohn des türkischstämmigen Ali und dessen deutscher Frau Gabi und spricht zwar Deutsch, aber kein Türkisch. Ist er nun Türke oder Deutscher? Damit Cenk eine Antwort auf seine Frage bekommt, erzählt ihm – und damit auch dem Zuschauer – seine Cousine Canan die Geschichte seiner Familie.

Parallel dazu entwickelt sich eine Handlungsebene, die in der heutigen Zeit spielt: Großmutter Fatma verkündet die Einbürgerung in Deutschland, Großvater Hüseyn eröffnet der Familie, dass er ein Haus in der Türkei gekauft habe und alle in sein altes Heimatdorf mitkommen sollen, um es zu renovieren. Cousine Canan ist schwanger von einem Briten und weiß nicht, wie sie das ihrer Familie beibringen soll. Und für den kleinen Cenk ist die Türkei ein völlig fremdes Land.

Dieser Film bietet viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Kann man denn nur eines sein, Türke oder Deutscher? Was ist Heimat?  Welche Rolle spielen Traditionen? Welche Rolle spiele ich selbst? Gesprächsstoff für den Unterricht war jedenfalls genügend vorhanden.

Karin Wanke
Deutschlehrerin

 

„Almanya – Willkommen in Deutschland“