Was wissen Schüler von Heinrich Heine, wer kennt Gedichte, Fabeln, Reisebilder des Schriftstellers, wer weiß, dass er in Frankreich seine Wahlheimat gefunden hatte und dennoch voller Sehnsucht nach seinem Heimatland, dem „Wintermärchen“ blieb?

Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 10a der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin hatten sich vor drei Wochen intensiv mit dem Dichter beschäftigt. Aufgabe war es, ein Portfolio zu Heinrich Heine zu schaffen. Festgelegt waren formale Aspekte, wie Deckblatt, Gliederung, Quellenangaben. Der Umfang der Recherche und Auseinandersetzung mit dem Leben und Schaffen Heines war neben der Biografie auf drei Pflichtaufgaben begrenzt. Dabei konnten die Schüler und Schülerinnen entsprechend verschiedener Schwierigkeitsgrade wählen und so auch über den Umgang mit den Textvorlagen entscheiden. Rein Theoretisches, Illustratives, kreatives Schreiben, Geografisches  u.a. bot jedem die Möglichkeit, selbständig und erfolgreich zu lernen.

Ein Beispiel dafür sind die Gedichte.

Das Portfolio konnte mit eigenen Rechercheergebnissen wie Zitate, Bilder, Werke angereichert, vervollkommnet werden.

Die oben formulierten Fragen können die meisten der Schüler und Schülerinnen jetzt beantworten, manche haben durch selbständiges Lernen Zugang zu einem bedeutenden deutschen Dichter gefunden, andere  verbuchten Wissenszuwachs, ohne Heine-Fan zu werden. Generell aber konnte jeder beweisen, dass er komplexe Aufgaben in Eigenverantwortung bewältigen kann. Das ist Vorbereitung auf die Berufsausbildung, auf das Leben.

Sonja Woiwode
Deutschlehrerin 10a

Anno 2017

Die Welt hat Probleme,
Die Menschen und die Systeme.
Keiner fühlt die Schuld,
Keiner ist mir huld.

Es sind Präsidenten an der Macht,
nehme dich bloß gut in Acht.
Wer weiß was noch passieren wird,
Wer noch alles in der Politik rumirrt.

Vielen ist egal was auf der Welt passiert
Ob ein Kind nachts allein auf der Straße friert,
wenn unschuldige Menschen in Kriegen sterben
wenn andere Welten am Boden liegen, in Scherben.

Hauptsache das Geld stimmt
Hauptsache es ist niemand da, der es ihnen nimmt.
Es dreht sich nur noch um dieses bedruckte Papier
Und nicht mehr um das wir.

Überall Hass an jeder Ecke
Und da fragst du dich noch warum ich mich verstecke?
Sag mir, wie weit muss es noch gehen
Bis die Menschen endlich verstehen
Dass der Hass, den sie verbreiten
Niemanden weiterhilft in diesen Zeiten.

Wir brauchen Liebe, Zusammenhalt und Stärke
Doch wie ich es bemerke,
Zünden sie lieber Bomben und schießen mit Pistolen
Denn so wurde es ihnen befohlen.
Sie tun das, was man ihnen sagt
Ohne dass auch nur einer hinterfragt.

Und du, als kleiner Punkt auf diesem Planeten
Versuchst in dieser Welt deinen Sinn zu finden,
doch zwischen all den Bomben und Raketen
Kannst du doch nur erblinden
Du wirst dein Glück und Sinn nicht sehen
Und so werden die Jahre vergehen.

Also pass gut auf und hör mir zu
Sei stark, gib niemals Ruh
Hinterfrag alle Dinge wieso, weshalb, warum
Denn nur so bleibst du nicht dumm.

Schenk ein Lächeln, gib jedem deine Hand
Egal aus welchem Land
Egal ob weiß oder schwarz. Egal ob dick oder dünn,
Egal ob groß oder klein, genauso sollte es sein.

Nadine Beyer (10a)

Deutschland sieht jeder mit anderen Augen

In einem der reichsten Länder Europas
sieht man trotz des schon luxuriösen Überflusses
an Lebensmitteln und Kleidung
immer noch gierige Menschen,
die noch mehr für weniger verlangen –
die Gutes wegschmeißen
und vom Schlechten nicht genug bekommen.

In diesem Land mit Millionen von Möglichkeiten
fühlt man sich doch oft eingesperrt
und verloren zwischen tausenden von Leuten –
von der Masse erdrückt,
wenn man sich nicht anpasst;
von der gleichen Masse gehasst,
schafft man es an die Spitze,
aber man wird nie perfekt für sie sein.

Verhasst sind die Gewählten,
wenn falsche Entscheidungen getroffen werden –
doch möchte der Mauler die Verantwortung
nicht selbst in die Hände nehmen.
Er sollte verstehen, bevor er kommentiert.
Doch wer tut das schon? Verstehen? Überlegen?
Nein, das überanstrengt doch den faulen Kopf.

In dem einst so friedlichen Land
besteht Angst vor Terror.
Und unwissend werden Neue beschuldigt.
Auch die Angst, dass sie uns unsere Arbeitsplätze stehlen,
obwohl unser Deutschland so nötig Fachkräfte sucht.
Verstehen und überlegen!
Niemand ! Niemand wird euren Platz stehlen,
wenn ihr ihn wirklich wollt.

Wozu geht man zur Schule,
wenn der Staat für einen sorgen kann?
Wieso sollte man eine Arbeit ausführen,
die glücklich machen könnt,
wenn man doch den ganzen Tag vor der Glotze
seine Lieblingsreality-Shows sehen kann –
und am Tag darauf die Wiederholungen?

Der Respekt schwindet von Jahr zu Jahr,
anscheinend wissen Kinder heutzutage mehr
als lebenserfahrene Lehrer
und wenn es sich der Lehrer nur wagt,
respektlos zu sein,
werden tanzen die Eltern mit ihm Russisch-Roulett
für ihr artiges Kind.

Auch wirst du nur dann akzeptiert,
wenn du bist wie all die andern:
keinen ausgefallenen Stil hast,
gut verdienende Eltern,
immer das neuste Handy
und natürlich die perfekte Figur!
Wer will schon mit einem Pickelgesicht gesehen werden!

Zählt denn irgendwo noch mein Charakter?
Zählt irgendwo noch, wer ICH bin?

Vanessa Baldt (10a)

Zum Meer

Ich will reisen, weit weg,
Sodass wenn ich mich in die Sonne leg,
Alle meine Probleme verfliegen,
Und die guten Gedanken, die Bösen besiegen.

Ich möchte i die Sonne fliegen
Um später dann am Strand zu liegen.
Ich möchte durch das Meer schwimmen,
Und untertauchen, von diesen Stimmen.

Den warmen Sommerwind in meinen Haaren spüren,
Und mit den Füßen den heißen Sand berühren.
Orte sehen an denen ich noch nie war,
mich so fühlen als wäre ich unfehlbar.

Einfach alles genießen,
Dinge spontan beschließen.
Ja, das wünsche ich mir sehr,
Doch wie komme ich jetzt ans Meer?

Nadine Beyer (10a)

 

Auf den Spuren Heinrich Heines