Besichtigung Neutrebbin (MOZ) An der Oderbruch-Oberschule werden in den kommenden Jahren mehr Schüler erwartet. Der Platz reicht dann nicht aus. Bauliche Veränderungen sind notwendig. Ein Planungsbüro stellte im Amtsausschuss jetzt einen Vorentwurf vor, wie die Schule einmal aussehen könnte.

Ein Atrium in der Mitte, fünf Klassenräume, von denen zwei miteinander verbunden werden können, Fußbodenheizung, ein Lift, raumhohe Fenster und ein richtiger Eingang: Die Vorschläge des Planungsbüros Lehmann+Lieschke klingen nach moderner, entspannter Lernatmosphäre. Im Amtsausschuss haben Marcel Lehmann und Roman Röhrig den Vorentwurf für einen Erweiterungsbau an der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin gerade vorgestellt.

Ein schlichter Bau soll demnach auf einer Freifläche zwischen dem alten zweigeschossig, flachen Schulgebäude und der Turnhalle entstehen. Eine Verbindung wird zwischen Alt- und Neubau geschaffen. Die Eingangshalle soll sowohl von der Straße als auch vom Schulhof aus begehbar sein. Bislang gibt es nur einen, wenig einladenden Eingang auf der Rückseite des Gebäudes. Ein Aufzug ist in dem Verbindungstrakt ebenfalls geplant und behindertengerechte Zugänge ins Haus sowie Bad. „Dass das Gebäude barrierefrei wird“, erläuterte Marcel Lehmann während der Sitzung, „ist neben viel Transparenz, die uns vorschwebt, ein Ziel des Baus.“
Die Fassade wird nach jetzigen Überlegungen streng gegliedert sein mit raumhohen Fenstern. An deren Seiten sollen Lüftungsklappen für Frischluft sorgen. Denn: Die Fenster werden aufgrund der Absturzgefahr nicht zu öffnen sein. Als Bauprodukte brachte Marcel Lehmann Hochlochziegel ein, als Außenputz Kalkputz und innen feuchtigkeitsregulierenden Lehm.

Die Wärmeversorgung erfolge im weitesten Sinne durch Biogas, erklärte Roman Röhrig, der im Planungsbüro für technische Fragen zuständig ist. In dem Schulneubau ist eine Fußbodenheizung vorgesehen. Die Lüftungszeiten könnten mittels einer Ampel geregelt werden. Diese messe die Luftqualität in den Klassenräumen, erläuterte Röhrig. „Und macht anhand der Farben deutlich, wann die Lüftungsfenster geöffnet und geschlossen werden können.“ Für die Beleuchtung sind energiesparende LED-Leuchten vorgesehen, die tageslichtabhängig gesteuert werden können. Pro Klassenzimmer sind in dieser ersten Planungsphase sechs LAN-Anschlüsse vorgesehen. „Um modernen Unterricht, der immer häufiger mit Hilfe interaktiver Tafeln erfolgt, ermöglichen zu können“, so Roman Röhrig. Die Büros und Vorbereitungsräume sollen mit schnellen Internetleitungen ausgestattet werden.

In der Mitte des Neubaus schwebt dem Planerteam ein verglastes Atrium vor, die meisten Räume richten sich zum Innenhof hin. „Das Atrium soll ein sozialer-kommunikativer Treffpunkt sein“, machte Marcel Lehmann deutlich. Gut einsehbar ist dieser Bereich, hell, hoch und leicht zum Orientieren. „Außerdem ist es eine gute Schlecht-Wetter-Variante“, so Lehmann.

Bedenken seitens der Ausschussmitglieder hinsichtlich der Glasdach-Konstruktion, die bei enormer Sonneneinstrahlung zu einer Überhitzung im Inneren führen könnte, löste Lehmann auf. Als Negativbeispiel nannte ein Ausschussmitglied die Grundschule Altreetz, deren Außenfassade dieses Problem auslöst. „Mit Hilfe eines installierten Sonnenschutzes wird es in Neutrebbin nicht zu einem Wärmestau kommen“, sagte Planer Lehmann. Und auch mit einem Schallproblem dürfte Lehmann zufolge in dem Atrium nicht zu rechnen sein, da entsprechende Dämmung vorgesehen wäre. „Die Frage des Schallschutzes spielt in den Klassenräumen eine viel größere Rolle“, sagte er.

Die Kosten für das Bauvorhaben liegen aktuell bei zirka 1 761 500 Euro. Die Konstruktion mit über 1 074 000 Euro verschlingt den größten Betrag, gefolgt von den Baunebenkosten in Höhe von etwa 293 000 Euro und der technischen Anlage mit 256 300 Euro sowie der Außenanlage mit 40 460 Euro.

MANDY TIMM 25.07.2015 06:53 UHR
RED. BAD FREIENWALDE, FREIENWALDE-RED@MOZ.DE

Ein Atrium im Mittelpunkt