Frankfurt/Oder (MOZ) Rund 25 Ausbildungsbetriebe sowie ein gutes Dutzend deutscher und polnischer Hochschulen präsentieren sich noch bis heute auf der 3. Messe „Chancen in der Oderregion“ am Frankfurter Westkreuz. Zum Auftakt gab es Preise für einige Schüler und Lehrer.
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich geändert. „Brandenburg hat in den vergangenen Jahren immer um die 2000 Jugendliche an andere Bundesländer verloren, weil sie hier keine Ausbildung fanden. In diesem Jahr gibt es aber noch 430 freie Stellen“, berichtet Ulrich Lehmann von der Industrie- und Handelskammer. Vor allem in den Bereichen Gastronomie und Dienstleistungen sowie in kaufmännischen Berufen fehlen geeignete Schulabgänger.
Die Messe „Chancen in der Oderregion“, die zum 3. Mal veranstaltet wird, bietet ein ziemlich genaues Abbild dieser veränderten Entwicklung. Allein die Tatsache, dass sich die IHK die Messe rund 10 000 Euro kosten lässt – hinzu kommen noch die Standgebühren, die die Firmen zahlen – spricht schon Bände darüber, wie die Unternehmen nach qualifiziertem Nachwuchs suchen.
„Die Zahl der teilnehmenden Ausbildungsfirmen hat sich gegenüber dem Vorjahr von 15 auf 25 erhöht“, freut sich Roderich Stintzing vom privaten „Institut für Talententwicklung“, das die Messe im Auftrag der IHK veranstaltet. Unter anderem sind Banken, das PCK aus Schwedt oder die Frankfurter Wohnungswirtschaft vertreten.
Die Zahl der deutschen Schüler, die ihre Teilnahme vorab angekündigt haben, ist jedoch gegenüber dem Vorjahr von 1100 auf 900 gesunken. Dafür werden statt 70 jungen Leuten aus Polen diesmal rund 150 erwartet. Das Institut hat nach eigenen Angaben in 60 Schulen beiderseits der Oder die Werbetrommel für die Messe gerührt.
„Erstmals konnten die interessierten Schüler auch schon vorab genaue Termine mit den Unternehmen vereinbaren“, erklärt der stellvertretende Hauptgeschäftführer der IHK, Andreas Zintsch. Einige der jungen Leute haben Laufzettel mit bis zu vier Vorstellungsterminen erhalten. Diese gelten gleichzeitig als Freistellungen vom Schulunterricht.
Ziel des großen Aufwandes sei es, die Schüler und die Unternehmen in qualifizierter Weise zusammenzubringen und Anreize für die frühzeitige berufliche Orientierung zu schaffen, erläutert Ulrich Lehmann. Die Schulen seien dabei wichtige Partner.

Stellvertretend für zahlreiche Lehrer, die ihre Schüler auf Beruf oder Studium vorbereiten, wurde die Leiterin der „Oderbruch-Oberschule“ Neutrebbin (Märkisch-Oderland), Undine Finn, ausgezeichnet. Diese Schule vermittelt seit zehn Jahren alle Absolventen in eine Ausbildung. 21 Schüler, die innerhalb eines Wettbewerbs Praktikumshefter und -präsentationen über ihre Aufenthalte in Unternehmen angefertigt hatten, erhielten Gutscheine in Höhe von 30 Euro.
Auch für spontane Besucher ist die Messe heute noch einmal von 8.30 bis 14.45 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

05.06.2009 08:00 UHR

Firmen brauchen Nachwuchs