Eine Unendlichkeit, egal ob groß oder klein, erlebten die sich qualifizierten Leser der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin am 24.4.2018 durch eine vielfältige, gelungene Auswahl an Büchern, die die Schülerinnen und Schüler in der ersten Leserunde vorstellten und daraus drei Minuten lasen.

Zu dieser Auswahl gehörte auch der Roman „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“,  welchen Anabel Lenz gewählt hatte. Das vorangestellte Zitat ist eines ihrer Lieblingszitate der Geschichte von Hazel und Gus. Unendlich spannend war es, den Lesern zuzuhören, hineingezogen zu werden in das Leben der literarischen Helden, den Stimmen zu  lauschen und die Stimmung der gelesenen Situation zu spüren. Das gelang den Lesern und Leserinnen mit „Gregs Tagebuch“, mit der Satire „Er ist wieder da“, gelesen von Maurice Kutz, mit dem Bestseller „Ruf der Dämmerung“, aus dem Marvin Schwarz las. Zu der Unendlichkeit der Auswahl gehörten auch „Fürchte die Nacht“, „Elanus“, „Der falsche Freund“, „Operation Rubikon“ und noch weitere literarische Werke.  Es ist allgemein bekannt, dass das Angebot an Büchern unendlich groß ist, aber auch bekannt ist, dass das Interesse am Lesen  nicht stetig wächst. Es hat keine unendliche Dimension.  Während unseres Wettstreites wurde der Blick für neue Leseinhalte geöffnet, bestimmt auch die Lust zu lesen gestärkt. Dazu trugen auch die Bücher der 2. Leserunde  bei. Drei Minuten ungeübtes Lesen hieß die Bewährungssituation. Auch hier zeigte sich Lesequalität, deutlich erkennbares Leseengagement und Ausdrucksvermögen zu einer erlesenen Situation.  Da der erste Leser eines Jahrgangs jeweils den Anfang der Romane las, die anderen fortsetzen, konnte das Handlungsgeschehen eine kleine Unendlichkeit verfolgt werden. Wir, die zuhörenden Schüler und  die Jury,  warteten angespannt auf die Reaktionen der Empfänger von verschickten  Hörkassetten, von denen wir im Roman „Tote Mädchen lügen nicht“ erfuhren. Doch dazu reichte die Lesezeit nicht aus. Wer noch immer neugierig ist, muss es durch eigenes Lesen in Erfahrung bringen.

Für Hazel und Gus aus dem eingangs genannten Roman standen Unendlichkeit des Lebens und der Liebe im Kampf gegeneinander oder auch miteinander, weil das eine das andere bedingt. Für unsere Leser stellte sich die Frage anders. Welche Unendlichkeit ist größer:  Die Unendlichkeit des Lesens von drei Minuten, die Unendlichkeit des Wartens auf das Ergebnis der Jury, der unendliche Stolz des Lesesiegers oder der der Lehrer auf lesende Schüler?

Diese Frage lässt sich aus meiner Sicht nicht pauschal  beantworten. Das Subjektive, das Innere wägt die Größe ab.  Für uns als Jury soll der Stolz auf lesende Schüler niemals endlich sein. Diesen Wunsch richten  wir an alle Teilnehmer am Vorlesewettbewerb  der Oderbruch – Oberschule Neutrebbin  und an alle, bei denen die Leselust noch wachsen muss.

Wir gratulieren herzlichst unseren Siegern:

Robby Maus (Jahrgang 7), Lena Blume (Jahrgang 9) und Moritz Wiese (Jahrgang 10)

Sonja Woiwode
Fachbereichsleiterin Sprachen
Oderbruch-Oberschule Neutrebbin

alle Teilnehmer
alle Teilnehmer auf einen Blick                              (Foto: Marvin Kopp 9/2)

 

 

„Manche Unendlichkeiten sind größer als andere Unendlichkeiten.“