Es ist das Highlight der 10-jährigen Schulzeit – die Abschlussfahrt im Jahrgang 10.

So war es auch für die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Neutrebbin, die schon ab September heiß diskutierten, wo die Reise hingehen solle. Letztendlich entschied das Preis- Leistungsverhältnis, welches die Stadt Dresden zu bieten hatte. In der Hauptstadt Sachsens wurde nämlich Schülern der Zugang zu Kunst, Kultur und Geschichte kostenfrei angeboten.

Am 25.03.2019 machten wir uns erwartungsvoll auf den Weg.  Gegen Mittag erreichten die Schülergruppe das A&O Hostel am Hauptbahnhof, welches deren Wochenquartier wurde. Doch gleich am Nachmittag, noch bevor jeder sein Reisegepäck verstauen konnte, gab es den ersten Fußmarsch zum Altmarkt. Dort begann die Stadtführung durch den historischen, barocken Teil der Altstadt. Besonders beeindruckend fanden die Jugendlichen die Frauenkirche, welche durch ihre Geschichte und dem neuen Glanz in Erinnerung bleiben wird. Überrascht wurden die Schüler und Schülerinnen auch vom Glockenspiel im Zwinger, staunten über die unendliche Zahl der Fliesen am Fürstenzug. Sie gewannen einen ersten Eindruck vom kurfürstlichen Leben. Faszinierend war auch der Besuch in der Gläsernen Manufaktur. Nicht schlecht gestaunt wurde, als der Golf 1 als erstes E-Auto zu besichtigen war. Mancher hätte den gern mitgenommen. Logistisch und technisch beeindruckte die Herstellung des E-Golfs auf jeden Fall.

Abschlussfahrt Klasse 10 1 0 2 2 HP

Anschließend war das Hygienemuseum das Ziel der Schülergruppe. Auch hier fanden die Heranwachsenden Interessantes zum Menschen, seiner Entwicklung und konnte Verschiedenes testen, z. B. den eigenen Lungendruck oder die Fähigkeit zum Balancieren. Während des anschließend freiwilligen Angebotes, die Gemäldegalerie „Alte Meister“ zu besuchen, faszinierte besonders die „Sixtinische Madonna“ von Raffael. Am Abend trafen sich die 10-Klässler im 7. Stock des Hostels auf der Dachterrasse und genossen die gemeinsame Zeit.

Es war  Mittwoch, der 27.03.2019, ein Tag, den wohl keiner so schnell vergessen wird und hoffentlich sein künftiges Verhalten auch prägt. Die Neutrebbiner besuchten das Panometer. Keine Geschichtsstunde im Klassenraum kann eindrucksvoller und nachhaltiger wirken als das die Ausstellung vermag. Der Bombenangriff auf Dresden im Februar 45  wurde gezeigt, Flieger, Brandbomben konnte man fast spüren und die Trümmerberge überfluteten die Stadt, die Tage zuvor in ihrem Glanz besichtigt worden waren. Wie krass dieser Gegensatz tatsächlich war, konnte dann nachmittags während der Besichtigung der Semperoper noch einmal nachvollzogen werden.

Auch im Militärhistorischen Museum war Vergangenheit und Gegenwart allgegenwärtig. Atombomben, die nur Asche des Menschen hinterließen, U-Boote, die schon im Vorfeld wegen zu geringer Leistung scheitern mussten, Soldaten, die medizinisch aufgeputscht heute sagt man, süchtig gemacht, wurden, forderten  die Frage nach dem Sinn von Kriegen heraus, machten nachdenklich.

Längst nicht jede Sehenswürdigkeit einer Stadt voller Kultur und Geschichte konnten die Schüler und Schülerinnen erleben, dazu war die Reise zu kurz. Während der Abschlussfahrt musste auch Zeit für z.B. Spaß, Gespräche, Tanz bleiben. Auch das ist nicht zu kurz gekommen, wobei auch zu spüren war, dass die Zeit nach der Schule etwas Fremdes sein wird, etwas, was manche traurig machte, etwas, wo Freunde nötig sind, die man dann erst neu finden muss.

Es war eine erlebnisreiche, schöne Abschlussfahrt, die auch durch die Unterstützung der Muttis (Frau Ariete Siech, Frau Andrea Lemke, Frau Jana Schurkus, Frau Regine Schwarz) in guter Erinnerung bleiben wird.

Dresden lohnt sich, es muss, so schrieb ein Schüler in der Vorprüfung, nicht das Ausland sein. Wichtiger seien die Fahrt an sich und die gemeinsame Zeit.

Sonja Woiwode
Klassenlehrerin 10/1 des Schulzentrums Neutrebbin

 

Abschlussfahrt 10 1 2 3 HP

Abschlussfahrt 10 1 + 2 HP

Abschlussfahrt mit Kultur und Geschichte