Neutrebbin (MOZ) In etlichen Elternhäusern im nördlichen Oderbruch ist die Freude groß: Das Staatliche Schulamt hat die Einrichtung einer siebten Klasse an der Oderbruch-Oberschule genehmigt. Darüber informierte die Landtagsabgeordnete Simona Koß (SPD) am Freitag nach einer Besprechung im Schulamt. Zuvor hatte Neutrebbins Schulleiterin Doreen Kind dort ein Gespräch. Am späten Freitagnachmittag wurde diese Information auch vom Pressesprecher des Bildungsministeriums bestätigt. Wichtiger Grund für die Entscheidung sei die gute Prognose für die Einrichtung in den Folgejahren, so der Sprecher.

 

Mit Freude lernen an der Oderbruch-Oberschule: Die Neuntklässler haben am Freitag ihren Lernort verschönert. © MOZ/Ulf Grieger

 

Voraussetzung der Klasseneinrichtung zum neuen Schuljahr ist allerdings, dass die Eltern, die bereits aufgefordert waren, ihr Kind für die Schule anzumelden, die als Zweitwunsch beantragt worden war, sich nun wieder für die Neutrebbiner Oberschule entscheiden. Sie werden jetzt von Doreen Kind über diese Möglichkeit aufgeklärt. Die Oberschule kann mit 22 Siebtklässlern rechnen, die in ausnahmsweise einer Klasse unterrichtet werden.

Damit ermöglicht das Schulamt die auch von Fachleuten nicht mehr für möglich gehaltene „Ausnahme von der Ausnahme“. Denn eigentlich dürfen an Oberschulen nur zweizügige Jahrgänge unterrichtet werden. Die absolute Untergrenze der Schülerzahl war bislang 24. Das muss beim Schulamt beantragt werden und hat nur Aussicht auf Genehmigung, wenn sonst keine Oberschule in zumutbarer Entfernung existiert. Dann können zwei Klassen mit zwölf Schülern eröffnet werden. Die künftige siebte Klasse in Neutrebbin werde so unterrichtet, dass alle möglichen Abschlüsse des Sekundarbereich Zwei ermöglicht werden, betonte Simona Koß.

Sie verhehlte nicht, dass die Entscheidung des Ministeriums auch mit der vom Schulträger im Mai beantragten Bildung eines Schulzentrums, das heißt der Zusammenlegung von Grund- und Oberschule zum Schulcampus Neutrebbin, zusammenhängt. Und natürlich mit dem großen Engagement der Eltern, der Lehrer, vieler gesellschaftlicher Kräfte in der Oderbruchregion und des Kreises. „Die Entscheidung trägt dazu bei, die Standorte im Oderbruch zu stärken und da ist ganz wichtig“, erklärte Simona Koß. Jetzt sei es nach der ganzen Aufregung wichtig, dass die Schule etwas zur Ruhe komme.

Für die benachbarte Oberschulen bedeutet das auch, wieder etwas umzuplanen. So hatte die Wriezener Allende-Schule schon die Einrichtung einer dritten Siebten Klasse in Aussicht.

In Neutrebbin und den Nachbargemeinden sowie beim Schulträger Barnim-Oderbruch ist die Freude verständlicherweise groß. Bürgermeister Werner Mielenz erklärte, dass das Ringen um die Siebtklässler die Reihen in der Region geschlossen habe. Viele Kräfte hätten sich gemeinsam für die Oberschule engagiert. Dadurch sei auch viel Gutes entstanden, das nun fortgesetzt werden müsse.

Ulf Grieger 03.06.2017 06:00 Uhr
Red. Seelow, seelow-red@moz.de

Nun doch siebte Klasse in Neutrebbin