In der WAT-Werkstatt: Daria Sackschewski (v.r.), Frederike Wauch, Aimèe Lena Zander, Tim Sloniowski, Lisa Leist, Patrick Lemanski, Tessa-Marie Gellenthin und WAT-Lehrerin Monika Hannemann demonstrieren mit Brit Wauch die Wikingerstühle - © JOHANN MÜLLER
In der WAT-Werkstatt: Daria Sackschewski (v.r.), Frederike Wauch, Aimèe Lena Zander, Tim Sloniowski, Lisa Leist, Patrick Lemanski, Tessa-Marie Gellenthin und WAT-Lehrerin Monika Hannemann demonstrieren mit Brit Wauch die Wikingerstühle – © JOHANN MÜLLER

Neutrebbin (ulg) Die Oberschule Neutrebbin hat zum Tag der offenen Tür ihr integratives Modell vorgestellt. Die neuen Siebtklässler, von denen viele begrüßt werden konnten, sollen künftig bessere Chancen haben, auch höhere Schulanschlüsse zu erreichen.

„Es wird vor allem gerechter“, erklärt Schulleiterin Gabriela Fietze. Die neuen Siebtklässler werden nicht bereits von der ersten Schulstunde an auf einen bestimmten Abschluss festgelegt. So entfalle auch die Stigmatisierung, die bei einem Sortieren von Leistungsstärkeren und Leistungsschwächeren in Klassen nicht ausbleibe. Für die Pädagogin ist dies auch ein Einstieg in den inklusiven Unterricht, der allen Schülern die selben Lernbedingungen ermöglicht. Die Schüler können sich darauf freuen, dass sie größere Chancen haben, im bisherigen Freundeskreis auch innerhalb ihrer Klasse zu bleiben. Die Durchlässigkeit von einem angestrebten Schulabschluss zum anderen war bislang nicht so leicht möglich, erzählt Gabriela Fietze. Das ließen die Klassenstärken nicht zu. Was besonders für diejenigen Nachteile brachte, bei denen der Knoten erst später, in der achten oder neunten Klasse geplatzt war und die dann deutlich bessere Leistungen erbrachten als von der Grundschule her erwartet.
Allerdings soll die Integration nicht dazu führen, dass die Leistungsstärkeren nicht mehr so gefordert werden wie bislang. Dafür gibt es künftig ein Leistungskurssystem, wie es bei Gymnasien bekannt ist. Was allerdings auch höhere Anforderungen an die Schule stellt. „Wir haben einen größeren Raumbedarf“, so Gabriela Fietze. In einem ersten Schritt wird dafür das Kabinett für Wirtschaft, Arbeit und Technik (WAT) umgerüstet. Dort stehen noch alte Werkbänke, deren Arbeitsplatten kaum noch die Schraubstöcke halten und die vor sich hinbröseln. „Dafür bekommen wir komplett Neue“, erzählte WAT-Lehrerin Monika Hannemann den Besuchern beim Tag der offenen Tür. Elektroanschlüsse für Stichsägen und Klebepistolen wird es geben und eben auch die Möglichkeit zur multifunktionalen Nutzung im integrativen Modell. Für die darauf folgenden Jahrgänge wächst der Platzbedarf weiter. Dann sollen Klassenraumcontainer aufgestellt werden. Denn um die Schülerzahlen machen sie sich in Neutrebbin keine Sorgen. Längst hat sich das Einzugsgebiet auf die Stadt Bad Freienwalde ausgebreitet.
Deutschlehrerin Karin Wanke ist vom integrativen Modell überzeugt. Sie kennt es noch aus ihrer Zeit an der Golzower Oberschule. „Von Anfang an gibt es die Möglichkeit, dass die Leistungstarken das Niveau mitbestimmen, an dem sich die anderen orientieren können.
Den Gästen boten auch die Schüler ein kleines Programm, gemeinsam mit Deutschlehrerin Sonja Wojwode hatten sie extra einen Rap einstudiert, der die Ballade vom Rattenfänger von Hameln in zeitgenössischer Form präsentierte.
Hilfe und Unterstützung bekommen an der Oderbruchschule auch die Schüler, die aus den unterschiedlichsten Gründen kaum eine Motivation zum Lernen haben. Bianka Gädike von der Stiftung SPI, die auch das Freienwalder Jugendzentrum „Offi“ betreut, stellte die Möglichkeiten der Erziehungsbeihilfe und Familienhilfe vor. Ein bis zwei Mal wöchentlich ist Bianka Gädike in der Schule und betreut dort Schüler, besucht Familien und wirkt so vorbeugend einer mögliche Schulverweigerung vor.

14.01.2014 07:38 UH

Stärken besser gefördert