IMG_1938Wir planten zum Abschluss des Schuljahres die Durchführung eines Survivaltages unter professioneller Anleitung. Der Verein vermittelte uns den Kontakt zu Sebastian Pernizsch, einem ausgebildeten Survivaltrainer. Da dieses natürlich mit Kosten verbunden ist, überlegten wir, wie wir das bewerkstelligen können. Plötzlich kam die Information, dass der Verein die Kosten von 150,-€ übernimmt. Da war die Freude groß und der Tag konnte vorbereitet werden.
Wir möchten uns ganz herzlich beim Brandenburger Kinderland e.V. bedanken. Ohne die Übernahme der Kosten wäre dieser Abschlusstag nicht möglich gewesen.

Wir fuhren um 9.00 Uhr mit Autos des Kinderland e.V. und unseren Lehrerinnen zum Parkplatz in der Nähe des Waldbades Wriezen. Hier begann unser Überlebenstraining.
Da wir ja nicht wirklich um unser Leben bangten, sahen wir dem Tag mit guter Laune und voller Erwartungen bei bestem Wetter entgegen.
Es folgten viele praktische Tipps und Übungen. Wir hörten interessiert den Ausführungen unseres Trainers Sebastian und seinem Mitarbeiter Herrn Majewski zu. So erfuhren wir wie man eine Karte einnordet, mit Hilfe der Sonne Uhrzeiten oder anhand des natürlichen Pflanzenwuchses Himmelsrichtungen bestimmen kann. Bei einer Verirrung sollte man immer in Richtung Westen wandern, weil da die Möglichkeit auf eine Siedlung zu treffen, besonders hoch ist. Für das Überleben besonders wichtig sind eine Wasserquelle und Nahrung.
Zum Glück fanden wir bald einen See. Einige Jungen bauten aus Stöcken und anderen Ersatzmaterialien behelfsmäßige Angeln und fingen mit diesen auch Fische. Ziemlich eklig fanden wir die Information, dass auch Popel und Ohrenschmalz als Köder benutzt werden können. Andere Kinder sollten Pflanzen, Beeren und Pilze sammeln. Hier erfuhren wir, dass man an empfindlichen Körperstellen z.B. am Unterarm testet, ob diese Pflanze verträglich ist. Man befeuchtet Teile der Pflanze, reibt den Unterarm ein und wartet ca. 10 Minuten. Rötet sich der Arm wird vom Verzehr abgeraten. Eine weitere Möglichkeit ist die Zungenprobe. Hier legt man eine ganz kleine Probe auf die Zunge. Schwillt sie innerhalb kurzer Zeit an, sollte man die Pflanze nicht essen.

Immer wieder versuchten uns die Trainer in die Situation, dass wir um unser Überleben bangen müssen, zu holen. So wurde unter Anleitung auch ein Hahn geschlachtet, gerupft, gehäutet und ausgenommen.
Schwerer als es uns in vielen Filmen vermittelt wird, ist das Feuermachen mit Naturmaterialien. Hier braucht man viel Ausdauer und auch Kraft bis endlich ein Funken zündet. Wir sind ehrlich: zum Glück hatte der Trainer ein Feuerzeug in der Tasche. Was man auch immer in der Tasche haben sollte, sind Tampons, denn die Watte eignet sich hervorragend als Zunder.
Nun wurde ein Gestell für den Hahn gebaut. Die Fische wurden auf Stöcke gespießt und die Pflanzenteile in einer Blechdose in der Nähe der Glut gegart. Es schmeckte nicht wie bei Mutti, aber viele haben probiert und nun ein Gespür dafür, wie es ist, in der Wildnis zu überleben.
Am Nachmittag gab es noch Informationen zum Fallenbau. Dem Trainer gelang es immer wieder durch seine praktischen Ausführungen unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen und wir können uns vorstellen in einer weiteren Veranstaltung noch mehr zu erfahren.
Als wir gegen 15.00 Uhr wieder abgeholt wurden, hatte jeder seine eigenen Erfahrungen gesammelt, den Blick für die Natur erweitert und den Sinn für die Gemeinschaft neu belebt.
Nochmals vielen Dank an alle, die uns dies ermöglicht haben.

IMG_1946

Heidi Buchholz
Klassenlehrerin 7b, Oderbruch-Oberschule Neutrebbin

 

IMG_1974

Neutrebbiner Oberschüler danken dem Brandenburger Kinderland e.V.