Vor drei Jahren übernahm Werner Mielenz den Bürgermeisterposten / Er will es noch einmal wissen

Bürgermeistersprechstunde mit den Klassensprechern: Werner Mielenz hat sich zum zweiten Mal mit den Schülervertretern beider Schulteile getroffen und konnte bereits die ersten Anfragen beantworten. Die angesprochenen Probleme haben für das ganze Dorf Bedeutung.
Bürgermeistersprechstunde mit den Klassensprechern: Werner Mielenz hat sich zum zweiten Mal mit den Schülervertretern beider Schulteile getroffen und konnte bereits die ersten Anfragen beantworten. Die angesprochenen Probleme haben für das ganze Dorf Bedeutung. © Foto: Ulf Grieger/MOZ

Neutrebbin (MOZ) Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai werden die Gemeindevertretungen, ehrenamtlichen Bürgermeister und Ortsbeiräte sowie der Kreistag neu gewählt. Die MOZ hat Mandatsträger um eine Bilanz gebeten. Heute: Neutrebbins Bürgermeister Werner Mielenz.

Auch die Neutrebbiner haben beschlossen, den Kindern und Jugendlichen mehr Mitsprache zu geben. In Neutrebbin läuft das so, dass der Bürgermeister quartalsweise mit den Klassensprechern zusammenkommt. Im November, kurz nach dem Beschluss der Gemeindevertretung, war die erste Sprechstunde erfolgt. Am Dienstag kam Werner Mielenz zur zweiten in das Schulzentrum. Die Fragen, die die Klassenvertreter ihm im November gestellt hatten, konnte er abarbeiten. Da ging es um Schulinternes wie die Verfügbarkeit von Tischtenniskellen; aber auch um Dinge, die das gesamte Dorf interessieren, wie der Zustand der Liebesinsel. „Der Teich wird im Juni entschlammt. Und einige Oberschüler haben sich bereiterklärt, sich um die Bank und das Brückengeländer zu kümmern“, berichtete Mielenz. Das Areal soll überhaupt zum Projekt der Schule gemacht werden. Motto: Lebensraum Neutrebbin.

Als der Bürgermeister davon berichtete, dass am 15. März das Gemeindezentrum und damit auch der neue Jugendklub eröffnet werde, prasselten die Fragen nur so auf den Bürgermeister ein: Wie viele Räume gibt es da? Wer darf da rein? Wann ist geöffnet? Gibt es dort auch Tischtennisplatten? Mielenz freute sich über das Interesse. Schließlich will die Gemeinde ein lebendiges Treiben im neuen Zentrum und eine Identifizierung aller Neutrebbiner damit. Der Bürgermeister bat die Klassenvertreter auch um Unterstützung für die Gestaltung des Oderbruchtages am 22. Juni. Am erste Ferienwochenende will sich Neutrebbin dabei auch als junges Dorf präsentieren. Das morgendliche Chaos vor der Grundschule, verursacht durch uneinsichtige Eltern, und die nächsten Bauprojekte an der Ortsdurchfahrt von Grube und am Radweg Bahnhofstraße waren ebenso Themen.

Werner Mielenz war dabei voll in seinem Element. Er lobte die Disziplin und Höflichkeit der Schüler und weiß aus Lebenserfahrung, dass er damit mehr erreicht als mit viel Gemecker. Das hat auch mit der Grundeinstellung zu tun, mit der er zwei Jahre nach der Kommunalwahl von Siegfried Link das Bürgermeisteramt übernommen hatte. Die 2014 gewählte Gemeindevertretung hatte sich zunächst viel mit sich selbst beschäftigt. Nach der Bildung der Fraktion „Wir für uns/AfD“ mit drei und der Fraktion „Allgemeine Demokraten“ mit zwei Angehörigen hatte sich noch eine dritte Fraktion mit dem Namen „CDU/Pro Zukunft/Weber“ gebildet, die mit vier Mitgliedern stärkste Fraktion im Gemeinderat war. Es erfolgte ein langes Debattieren um die Bildung eines Bauausschusses. Während die Fraktionen – für die Gemeindevertretung ein recht neuartiger Umgang miteinander – doch zum konstruktiven Miteinander fanden, war der langjährige Bürgermeister Siegfried Link zurückgetreten. Sein Stellvertreter Werner Mielenz übernahm vor fast genau drei Jahren den Posten. Und es war symptomatisch, dass ein Aufruf zum Frühjahrsputz seine erste Amtshandlung war.

„Ich kann nicht leugnen, dass mir die Aufgabe viel Spaß macht. Vor allem deshalb, weil die Bürger, wenn man sie anspricht, auch gern etwas für ihr Dorf und für die Gemeinde unternehmen“, so Mielenz dann im neuen Bürgermeisterbüro. Erfahrung im Umgang mit Menschen habe er vor allem bei der Wiederbelebung des Altbarnimer Reitvereins gemacht, dem er bis heute vorsteht. Dieser Verein war zur Jahrtausendwende am Boden. Mit Freunden hat er daraus einen der erfolgreichsten Turnierveranstalter der Region gemacht.

Gemeinsam mit der Gemeindevertretung, die sehr konstruktiv und zielorientiert arbeitet, ist es gelungen, das zu Beginn der Wahlperiode noch heiß umstrittene Projekt Gemeindezentrum umzusetzen. Nun können die Bürger alles in Besitz nehmen. Mielenz erhofft sich davon auch einen weiteren Aufschwung der Vereinsarbeit. „Ich bin sehr froh, dass es gelang, den Verein Alter Fritz, der schon vor der Auflösung stand, zu verjüngen. Wir haben eine sehr aktive Feuerwehr und Jugendwehr, rührige Sportvereine. Der Keramikzirkel hat einen zusätzlichen Raum erhalten, die Band einen Proberaum“, zählte er auf. Beim Aufbau der Minigolfanlage, bei den Präsentationen für die Dorfwettbewerbe und bei anderen Gelegenheiten erhielt er immer wieder Rückhalt. „Und auch von Seiten der Amtsverwaltung haben wird immer die nötige Unterstützung erhalten. Ich bin sehr zufrieden mit dieses Zusammenarbeit“, so Mielenz. Mit der polnischen Partnergemeinde Zabor wurde erst kürzlich der Jahresplan vereinbart. Viele Pläne, die Mielenz hat, reichen bereits über den 26. Mai hinaus. „Ich habe meine Wahlunterlagen noch nicht abgeholt. Aber ich werde mich wieder zur Wahl stellen. Als Bürgermeister, nicht als Gemeindevertreter“, sagt er. Er werde als Einzelkandidat antreten. Die Wählergruppe „Allgemeine Demokraten“, zu der zur vorigen Wahl gehört hatte, löst sich gerade auch als Fraktion auf.

Zum Jahresempfang, der auch am 15. März stattfindet, sind alle Gewerbetreibende von Neutrebbin eingeladen. Mit dem Geschäftsführer der Tibo, des größten Landwirtschaftsbetriebes, sowie den anderen Firmen gebe es ein gute Zusammenarbeit, bedankte sich Mielenz.

Ulf Grieger / 28.02.2019, 07:45 Uhr
Wahl-Bilanz: Noch viele Ziele für Neutrebbin