Stolz, Tränen und Wehmut bei der Abschlussfeier der 10a der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin

 Am 15.07.2017 fand die feierliche Zeugnisausgabe mit dem anschließenden Fest der 10a der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin im Kulturhaus Küstrin-Kietz statt.

 

Abschlussfeier 15.07.2017 Klasse 10a

Vier Jahre sind eigentlich eine lange Zeit, dennoch vergingen diese viel zu schnell.

Im Juni 2013 trafen wir uns zum ersten Mal zur Informationsveranstaltung in der Oderbruch-Oberschule. Der Saal war voll, es war heiß und wir waren neugierig aufeinander. Schon damals herrschte eine offene und freundliche Atmosphäre, die meine Vorfreude auf die Schüler nur größer werden ließ.

Dann startete das neue Schuljahr am 05. August, aber leider ohne mich. Frau Beyer übernahm die Regie für die ersten 11/2 Wochen und somit auch die Durchführung der Kennenlernwoche. Es lief alles wie am Schnürchen, alle haben sich aktiv an den Kennenlernspielen beteiligt. So wussten die Schüler am Ende dieser ersten Schulwoche schon eine ganze Menge voneinander.

Als ich die Klasse dann übernahm, spürte ich die Freude auf mich, was mich sehr stolz machte. Dieses Gefühl ließ mich auch all die Jahre nicht los. Und das ist etwas ganz Besonderes.

Durch kurze und längere Krankheit meinerseits fiel ich länger aus und erhielt stets kleine Blumen- und Kartengrüße, die mir zeigten, wie sehr die Klasse mich vermisste. Gibt es einen besseren Lohn für einen Lehrer? Wohl kaum.

Viele gemeinsame Unternehmungen stärkten unser Team, was zur Folge hatte, dass die Lehrer gern in unserer Klasse unterrichteten.

So hatten die Schüler es u.a. mit dem höchsten Baum, natürlich ordentlich gesichert, im Kletterwald Strausberg aufgenommen, Berlin, den Weihnachtsmarkt und das Planetarium unsicher gemacht, hatten die Rauschbrille getestet, am Vorlesewettbewerb erfolgreich teilgenommen, einige Theaterstücke in deutscher und englischer Sprache gesehen und erfolgreich am Wettbewerb „Be Smart, Don’t start“ teilgenommen.

In den vier Jahren waren einige Dinge schon zur Tradition geworden. So gab es am letzten Schultag vor Weihnachten immer ein gemeinsames Weihnachtsfrühstück. An das erste erinnere ich mich besonders gern. Hier hatten wir tatkräftige Unterstützung von Sabrina Jachnow und Manuela Böse. Einige Mädchen hatten für uns sogar einen Tanz einstudiert. Nadine Beyer bewies schon hier, dass sie zweifelsohne ein dichterisches Talent besaß und trug mit Jenny Luthmer selbstgeschriebene Gedichte vor.

Einzigartig waren auch die Elternabende am Ende des Schuljahres. Gemeinsam hatten die Schüler mit Gudrun Beyer (Klassenlehrerin der 10a 2.Halbjahr 7. Klasse bis Ende 9. Klasse) das perfekte Buffet gezaubert, die Vatis übernahmen den Grill und wir Eltern und Lehrer konnten uns auch mal außerhalb des Klassenraumes entspannt unterhalten. Der Elternabend in der 9. Klasse begann mit einem Shakespeare Programm, das die Schüler gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Sonja Woiwode einstudiert hatten. Das war einfach Spitze. Es versetzte mir eine pure Gänsehaut als ich erfuhr, dass alle in irgendeiner Form aktiv waren, ob vor oder hinter den Kulissen. Ich war wieder einmal stolz auf meine/ unsere Klasse.

Das mit der Gänsehaut hatten sie in all den Jahren immer gut hinbekommen, besonders wenn ich an den erstklassigen und gefühlvollen Gesang in der Vorweihnachtszeit denke. Caruso wäre vor Neid erblasst.

Aber die absoluten Highlights eines jeden Schülers waren und bleiben doch die Klassenfahrten, die nach Stolberg, Bexhill on Sea und Hamburg führten. Höhepunkte waren hier: der Badespaß im Erlebnisbad Thyragrotte, der Besuch der Barbarossahöhle, der Hexentanzplatz, die Roßtrappe, die Fahrt mit dem Harzbob, der Besuch der Westernstadt Pullman City, die Fahrt mit dem London Eye, der  Besuch von Madame Tussaud und der Tower of London, sowie der  Hamburg Dungeon, der Heide Park Soltau oder die Hafenrundfahrt in Hamburg.

Aber all das wäre ohne die Eltern nicht möglich gewesen, die ihre Kinder stets in Allem unterstützten, sich mit ihnen über gute Ergebnisse freuten, sie motivierten, wenn mal was nicht so glatt oder wie vorgestellt lief.

Stellvertretend für alle Eltern war es die Elternvertretung mit Sabrina Jachnow, Ramona Melchert, Tanja Berg, Doris Grundmann und Manuela Böse die Eltern, die aktiv mit den Klassenlehrern Torsten Pohl (in Klasse 10), Marion Schmid (1.HJ Klasse 7, ansonsten aktiver Stellvertreter) und Gudrun Beyer (2.Hj 7. Klasse bis Ende 9. Klasse) zusammenarbeiteten.

Elternvertretung 10a + die beiden Klassenlehrer
Marion Schmid, Sabrina Jachnow, Ramona Melchert, Tanja Berg, Manuela Böse, Doris Grundmann, Torsten Pohl Foto: U. Dahl

Wir trafen uns regelmäßig, mögliche Vorhaben und Termine der Klasse wurden besprochen. Es war für mich nie wirklich Arbeit, weil diese Eltern ein tolles Team und immer gut drauf waren, und das „Wir“ stets  im Mittelpunkt stand. Eine solche Elternvertretung ist der Traum eines jeden Klassenlehrers schlechthin. Wir planten und das Geplante  setzten wir GEMEINSAM um.

Auf Hochtouren lief dann  das letzte Schuljahr mit der Vorbereitung dieser Abschlussfeier, die ein unvergessliches Event für die Schüler werden sollte.

Die Schüler hatten ohne Hilfe ein Programm zusammengestellt, das einfach perfekt war, und tobenden Applaus erhielt. Der Stolz auf diese tolle Klasse war im Gesicht jedes einzelnen Zuhörers und Zuschauers zu lesen.

Aber es war das Gesamtpaket, das diesen Abend zu einem unvergesslichen und wunderschönen Abschluss dieser gemeinsamen vier Jahre machte: die fantastischen Ergebnisse einer stets zielstrebigen Arbeit im Unterricht (17x Fachoberschulreife mit Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe und 7x Fachoberschulreife), einem gut vorbereiteten Programm der Schüler, einer sehr guten Wahl des Objektes (Vielen Dank an dieser Stelle an Manuela Kutscher vom Kulturhaus Küstrin-Kietz für die tolle Zusammenarbeit im Vorfeld und an diesem Abend.), der festlichen Gestaltung des Raumes insgesamt unter Regie von Sabrina Jachnow, des musikalischen Einsatzes von DJ-L aus Frankfurt/Oder und nicht zuletzt dem entspannten Verhalten aller Schüler an diesem Abend.

Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie es sein wird, wenn diese Schüler nicht mehr an unserer Schule sind. Aber so ist der Lauf der Dinge. Sie müssen nun ihren eigenen Weg gehen. Einen Weg, der nicht immer glatt sein wird, der Herausforderungen an sie stellt, sie auch mal an ihre  Grenzen bringt. Es ist immer wichtig, dass es ihr Leben ist, welches sie gestalten. Jeder muss seine Meinung vertreten, wenn sie oder er davon überzeugt ist.

Ich wünsche allen dafür die nötige Motivation, ganz viel Glück und sibirische Gesundheit. Mögen sie alle nur von wahren Freunden umgeben sein.

Marion Schmid
(stellvertretender) Klassenlehrer der 10a der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin

Wechselbad der Gefühle pur