19 Jugendliche aus dem Schulzentrum Neutrebbin und aus der Partnerschule im polnischen Bogdaniec arbeiteten am 12. und 13. Oktober zum wiederholten Mal in Prädikow. Aufgabe des mittlerweile schon traditionellen Treffens war es, das deutsch-polnische Kräuterfest am Sonnabend vorzubereiten.

Deutsch Polnisches Kraeuterprojekt
Foto: U. Dahl

Tagsüber wurde im Kräutergarten eifrig gearbeitet, Unkraut gejätet, Laub geharkt, gefegt, Sträucher geschnitten und neue Sträucher, Blumen und Kräuter gepflanzt und angegossen. Die Sprachbarrieren konnten wir bei der Arbeit überwinden. Auch den polnischen Jugendlichen konnte ich mit etwas Englisch und Händen und Füßen erklären, was zu tun ist. Nicht zuletzt dank der Hilfe der polnischen Kollegin Edyta Kielpinska konnten wir im Garten gemeinsam große Erfolge erzielen. Unter den Neutrebbiner Schülern waren wieder geflüchtete Jungen. Sie hackten nicht nur im Garten, sondern befreiten auch Straße und Gehweg vor der Kirche von Laub und Unkraut. Mit der Arbeit rund um die Kirche wurde auch der Bereich mit den Gedenksteinen auf Vordermann gebracht. Gabriela Fietze und Jens Nagler begleiteten die Arbeiten im Garten ebenfalls. Den Neutrebbiner Lehrern gefiel besonders, dass diesmal eher junge Schüler, hauptsächlich aus den Klassen 7 und 8, dabei waren. „Mit ihrer Leistung können sie mit den Zehntklässlern vom letzten Jahr gut mithalten“, so Gabriela Fietze.

Doch nicht allein die Gartenarbeit diente der Vorbereitung des Kräuterfests in der Kirche. Im altehrwürdigen Gotteshaus probte der zweite Teil der deutsch-polnischen Gruppe mit verschiedenen Trommeln für ihren Auftritt, der zu einem stimmungsvollen Höhepunkt des Kräuterfestes wurde. Trommellehrerin Steffi Keil aus Oderaue zeigte den richtigen Umgang mit ihren Powerdrums, studierte aber auch Rhythmen auf Bongos und einer Cajón ein. Diese Kistentrommel stammt aus Peru und der Siebtklässler Felix hatte sein Instrument extra für den Workshop eingepackt. Vivien aus der neunten Klasse hatte ihre große afrikanische Bongo im Gepäck. „Mir hat das Trommeln mit den Jugendlichen aus Bogdaniec viel Spaß gemacht“, berichtet sie. „Ich fand es toll, dass Steffi auf unsere Wünsche eingegangen ist und wir unsere Trommeln ins Programm mit einbringen konnten.“

Deutsch Polnisches KraeuterprojektDeutsch Polnisches Kraeuterprojekt

Die Trommellehrerin Steffi Keil ist ebenfalls sehr zufrieden: „Die Kinder haben viele eigene Ideen mitgebracht, die wir auch umsetzen konnten. Anfangs waren insbesondere die polnischen Schüler ein bisschen scheu, das haben wir aber schnell überwunden. Wir lachten viel und hatten einen Riesenspaß.“ Toll fand sie auch, „dass mir die aus Kuwait geflohenen Schüler gezeigt haben, wie in Ihrem Land getrommelt wird.“

Nach der Premiere im vergangenen Jahr haben die Schüler beider Schulen erneut gemeinsam in der Jugendherberge in Buckow übernachtet. Dort ging der in Prädikow begonnene rege Austausch zwischen den polnischen und deutschen Schülern fröhlich weiter. Mit Hilfe der englischen Sprache wurden erste Worte in der jeweils anderen Sprache gelernt und Telefonnummern getauscht. Geschlafen wurde nur kurz, trotzdem waren am nächsten Morgen alle fit und setzten ihre Arbeit fleißig fort.

Deutsch Polnisches Kraeuterprojekt
Foto: U. Dahl

Simona Koß, SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Fördervereins der Prädikower Kirche zeigte sich am Sonnabend beim Fest wieder sehr zufrieden: „Es ist jedes Mal eine große Freude für mich, wenn so viele junge Leute eifrig mitanpacken, das bringt unseren Garten immer ein gutes Stück vorwärts. Und die Trommler haben viel gute Laune in die Kirche gebracht.“ Sie dankte jedem Teilnehmer mit einem Glas selbstgekochter Marmelade.

Ulrich Dahl
Schulzentrum Neutrebbin

Deutsch-Polnische Begegnung in Prädikow – Fleißiges Hacken, Graben und Unkraut zupfen beim Einsatz im Kräutergarten – Trommelwirbel in der Kirche Prädikow