Kursvorbereitung: Jannik Frenzke (l.) zeigt seinem Lehrer Torsten Pohl eine Internetseite. Tom Schubert von der Sparkasse betreut das Projekt. Auch Schüler Thomas Rex (r.) ist mit dabei. © MOZ
Kursvorbereitung: Jannik Frenzke (l.) zeigt seinem Lehrer Torsten Pohl eine Internetseite. Tom Schubert von der Sparkasse betreut das Projekt. Auch Schüler Thomas Rex (r.) ist mit dabei und hat im Umgang mit Senioren schon viele Erfahrungen gesammelt. Foto: MOZ/Josephin Hartwig

 

Neutrebbin (MOZ) Neutrebbiner Oberschüler wollen Senioren den sicheren Umgang im Internet, die Nutzung von Online-Shops und sozialen Medien beibringen. Das erste Treffen soll in wenigen Wochen stattfinden, dann immer dienstags ab 12 Uhr in der Schule.

Das Bild von einer Katze, die einen Pullover trägt, Justin Biebers neustes Musikvideo, die Timeline eines Freundes bei Facebook oder eine Handtasche von Chanel im Online-Shop – für die heranwachsenden Schüler der Oderbruch-Oberschule in Neutrebbin ist es kein Problem, diese Dinge in Windeseile im Internet zu finden. Doch Senioren haben mit der richtigen Nutzung des Mediums noch Probleme.

Jedes Jahr teilen sich die Zehntklässler der Oberschule in Gruppen auf und gründen sogenannte Schülerfirmen. In diesem Jahr ist eine darunter, in der sich die Schüler damit beschäftigen, wie Älteren die Nutzung des Computers und des Internets am besten vermittelt werden kann. Drei Jungs, Thomas Rex, Jannik Frenzke und Janek Richter sowie WAT-Lehrer Torsten Pohl und Tom Schubert von der Sparkasse Märkisch-Oderland sind bei dem Projekt dabei.

„Vor allem im ländlichen Raum ist es wichtig, die Digitalisierung zu unterstützen. Zum Vereinfachen bestimmter Bereiche gehört auch das Online-Banking. Deshalb unterstützt die Sparkasse das Projekt“, erklärt Tom Schubert, der seinen Abschluss vor einigen Jahren an der Oderbruch-Oberschule gemacht hat und inzwischen ausgebildeter Bankkaufmann ist.

Der 17-jährige Thomas Rex hat schon Erfahrungen mit den eigenen Großeltern gesammelt. „Ich habe auch meiner Oma ihren Computer erklärt. Das dauert zwar manchmal etwas länger, macht aber auch Spaß“, sagt er. Auch wie das Videoportal Youtube funktioniert, hat er ihr gezeigt. „Ich möchte älteren Menschen einfach diese andere Welt offenbaren, deshalb mache ich mit.“ Hat seine Großmutter mal eine Sendung im Fernsehen verpasst, zeigt ihr der Enkelsohn, in welcher Mediathek sie es findet. An praktischen Beispielen will der Schüler vermitteln, wie das Internet für die eigenen Zwecke gut nutzbar ist.

Darum geht es dem 15-jährigen Jannik Frenzke ebenso. „Meine Großeltern haben auch Ängste, was bei welchem Klick passiert oder eben auch mal schief gehen kann. Ich glaube es ist wichtig, diese Angst zu nehmen und zu erklären, wo man etwas sicher kaufen kann“, so der Schüler. Er nutzt das Internet für die Recherche bei Hausaufgaben, sieht sich gern Videos auf Youtube an und ist in dem sozialen Kurznachrichtendienst Twitter aktiv. Dass seine Oma auch Skype nutzt, findet er toll. „Ich würde es auch gut finden, wenn sie Facebook nutzen würde“, sagt er.

In dem sozialen Netzwerk Facebook, das von über einer Milliarde Menschen weltweit genutzt wird, sind auch Thomas Rex Eltern und Großeltern angemeldet. „Solange ich nicht permanent angeschrieben werde, etwa mit Fragen, wann ich nach Hause komme, finde ich es gut, dass sie modern bleiben und dort registriert sind“, sagt er. Doch darauf soll in den Kursen für Senioren nicht das Hauptaugenmerk gelegt werden. „Ich finde es auch wichtig zu zeigen, wie man Schreibprogramme bedient. Älteren Menschen fällt es manchmal schwer, noch handschriftlich Briefe zu verfassen. Wie das einfach am Computer geht, wollen wir zeigen“, so der 17-Jährige. Er macht seine eigene digitale Musik und hat für seine Oma ein Programm heraus gesucht, mit dem auch sie am Computer Akkordeon und Orgel spielen könnte.

Thomas Rex möchte Mediengestalter, Jannik Frenzke Grafikdesigner werden. Beides sind Berufe, in denen der sichere Umgang mit dem Medium erforderlich ist. „Ich denke, es gibt für beide, Jugendliche und Senioren einen Mehrwert. Die Schüler können lernen, wie Inhalte vermittelt werden. Die Senioren lernen auch viel dazu“, so Tom Schubert. Der genaue Termin für den ersten Kurs wird noch bekannt gegeben.

Josephin Hartwig 01.10.2015 05:23 Uhr
Red. Seelow, seelow-red@moz.de

 

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