EWE ermöglicht Neutrebbiner Oberschülern Blick hinter die Kulissen alternativer Energieerzeugung
Von Ulf Grieger
Wie funktioniert eigentlich so ein Windrad? Wie kann man sich eine Lampe selbst bauen und wie produziert ein Solarmodul Strom?
„Energie zum Anfassen“ haben die siebten, achten und neunten Klassen der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin erlebt. Statt Mathe, Deutsch und Biologie standen die Themen Energieerzeugung, Energiesparen und regenerative Energien auf dem Stundenplan. Grund für den frischen Wind im Unterricht war der Besuch des EWE-Energiemobils „Energie macht Schule“. Zum ersten Mal stoppte das rollende Klassenzimmer des Energiedienstleisters auf dem Schulhof. An je einem Projekttag zeigte das EWE-Team den Schülern, wie man mit selbst gebauten Energiemodellen Strom erzeugen kann, und was es mit den erneuerbaren Energiequellen auf sich hat. Mit diesen Themen sind die Oberschüler schon angesichts der heftigen Proteste der Neutrebbiner gegen die Kohlendioxid-Verpressung und Riesen-Windräder aufgewachsen.
Diese Themen interessierten auch Karsten Birkholz, Amtsdirektor des Amtes Barnim-Oderbruch. Zusammen mit Peter Beyer vom Energiedienstleister EWE schaute er sich den „Energieunterricht“ der Achtklässler genauer an.
Die Oberschüler hatten jeweils einen ganzen Schultag für den Energieunterricht zur Verfügung. Statt ins Klassenzimmer ging es zunächst in den EWE-Bus, wo es neben einer theoretischen Einführung und Informationen zum Thema Energieerzeugung auch das notwendige Handwerkszeug für die anstehende Aufgabe gab: Mit Hilfe mobiler Werkstätten sollten die Schüler Kurbelleuchten bauen.
„Es ist schön zu sehen, wie die Jugendlichen spielerisch mit Energiethemen in Berührung gebracht werden“, sagte Karsten Birkholz. „Ich begrüße diese Form des fächerübergreifenden Lernens ausdrücklich.“ Solche praktischen Aktivitäten hätten sich bereits mehrfach bewährt, erklärte Ina Wilhelm, Schulleiterin der Oberschule. Statt die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge nur zu erläutern, bringe es viel mehr, die Schüler selbst aktiv werden zu lassen. „Viele von ihnen waren eifrig dabei, sich ein abstraktes Thema wie Energiegewinnung auch praktisch zu erarbeiten“, so Ina Wilhelm weiter.
Das sei auch EWE ein Anliegen. „Als regionales Unternehmen ist es uns wichtig, jungen Leuten die Themen Energieerzeugung und erneuerbare Energie, aber auch die Notwendigkeit und Wichtigkeit von Energieeinsparungen und Energieeffizienz näher zu bringen“, betonte Peter Beyer in Neutrebbin. So lernten sie, dass Strom und Erdgas nicht „einfach so“ ins Haus kommen und durch einen bewussten Umgang mit Energie jeder helfen kann, das Klima zu schützen.
Ein wichtiger Nebeneffekt der Projektwoche war auch, dass die ausländischen Schüler, die in der Flüchtlingsunterkunft Bliesdorf leben, auf diese Weise mit ihren deutschen Mitschülern gemeinsam im Team gearbeitet haben.