Projekt „Netzkompetenz“ erklärt Achtklässlern der Oderbruch Oberschule Neutrebbin faires und sicheres Verhalten im Internet

Neutrebbin (MOZ). Ein Smartphone ist für die Schüler der achten Klassen heutzutage selbstverständlich. Dass sie damit auch in die Online-Welt eintauchen und sich in sogenannten sozialen Netzwerken begegnen, ist ebenso normal. Was viele dabei häufig vergessen: Das Internet vergisst nicht und Respekt gegenüber anderen sollte online ebenso gewährt werden, wie auf dem Schulhof.
Um die Jugendlichen für ihr Veralten im Internet zu sensibilisieren, wurde an der Oderbruch- Oberschule in Neutrebbin ein Projekt durchgeführt. Medienpädagogen der Büro Blau GmbH aus Berlin verbrachten im Februar jeweils zwei Tage mit zwei achten Klassen. Am Dienstag wurden die Arbeitsergebnisse der Schüler vorgestellt. Entstanden sind mehrere Comics zum Umgang mit Mobbing, insbesondere der Schikane im Netz, dem Cybermobbing.

„Wir haben iPads bekommen, sind damit rausgegangen und haben uns eigene Geschichten ausgedacht“, tragen die Jugendlichen ihre Erinnerungen zusammen. Mit einer Comic-App konnten die Schüler ihre Fotos in eine Geschichte bündeln, diese mit Sprech- und Gedankenblasen verzieren. Daraus wurden Geschichten mit Titeln wie „Der Neue“, „Der Schläger“, „Nötigung“ und „Plötzlich Freunde“, die jeweils in Gruppenarbeit entstanden sind. Sie erzählen von Schulhofsituationen, in denen Mitschüler beschimpft und in Chat-Gruppen von Klassenkameraden gehänselt werden. Jeder Comic hat entweder einen guten Ausgang – wenn Freunde etwa zwischen Streithähnen vermitteln und eine Versöhnung herbeiführen- oder eine Moral, wenn ein Mitschüler für sein respektloses Verhalten bestraft wird.
Das Projekt habe Spaß gemacht, sagt Yvonne Sievers. „Es war mal eine Abwechslung zum Schulalltag. Wir konnten unserer Kreativität freien Lauf lassen.“ Die Comic-App kannte sie aber schon vorher. „Wir sind da ganz gut informiert“, sagt die Achtklässlerin. Aber dazugelernt haben die Schüler auch. „Dass man ein Passwort schneller knacken kann, als man denkt“, sagt Magdalena Behrend, sei ihr durch den Workshop bewusst geworden.

Medienpädagoge Daniel Böhme vom Büro Blau zeigt sich zufrieden: „Es sind gute bis sehr gute Ergebnisse entstanden, und wir haben uns darauf geeinigt, einander nicht zu mobben“, lautet sein Fazit. „Es gibt eine Meinungsfreiheit, aber der Respekt gegenüber anderen gehört dazu“, betont er gegenüber den Schülern. Auch die Klassenlehrerinnen, die bei dem Projekt dabei waren, loben die Kreativität ihrer Schüler. „In den Tagen danach merkte man einen respektvolleren Umgang der Schüler untereinander“, sagt Sonja Woiwode. Auch die Pädagogen hätten dazu gelernt, insbesondere was die Passwortsicherheit betrifft.

Der Umgang der Jugendlichen untereinander sei ein andauender Lernprozess, meint Lehrerin Heike Schenkle, die das Projektergebnis zuversichtlich stimmt. Auf die Konsequenzen des eigenen Handelns könnte man nicht früh genug aufmerksam machen, sind sich Lehrerinnen und Medienpädagogen einig.

Schüler gestalten Comics gegen Mobbing