Traditionsgemäß erhalten die Schüler/innen der 10. Klassen ihre Zeugnisse in einem feierlichen Rahmen in einer dem Anlass angepassten Location. Nur bestimmte da Corona nicht so unser Leben, wie es das in den letzten 15 Monaten getan hat.
Daher war unsere Turnhalle nun der Ort, an dem das wichtigste Dokument nach 10 Jahren Besuch der allgemein bildenden Schule mit einem Blümchen überreicht werden sollte.
Als Moderatorin konnten wir unsere ehemalige Kollegin Sonja Woiwode gewinnen,
die durchs Programm führte, Gedichte vortrug und den Begleitspruch zur Entgegennahme der Zeugnisse verlies.
Bei den Reden der Schulleiterin Doreen Kind und des Klassenleiters Peter Flaig wurde einem schon warm ums Herz, was nicht nur an den Temperaturen lag.
Beide betonten, dass das aus vielerlei Hinsicht wirklich eine besondere Klasse war.
Durch den konsequenten und hartnäckigen Kampf des Elternsprechers der Schule und der Klasse Marco Egloff, der Landtagsabgeordneten Simona Koß, dem Landrat Gernot Schmidt sowie dem Amtsdirektor Karsten Birkholz des Schulträgers Amt Barnim-Oderbruch war die Einrichtung einer 7. Klasse in Neutrebbin im Schuljahr 2017/18 genehmigt worden und diese damalige 7. Klasse konnte ab 4. September 2017 nun ihren gewünschten Abschluss an unsere Schule in Angriff nehmen. Damit war der Erhalt der damaligen Oderbruch-Oberschule gegeben und die Sonne schien wieder für alle. Aus diesem Grund nannte Marco Egloff diese Klasse am Samstag liebevoll die „Sunshine Klasse“.
Einleitend mit dem Spruch „Besondere Menschen sind meist nicht die, die sich dafür halten, sondern die, die gar nicht wissen, wie einzigartig sie sind.“ machte Doreen Kind deutlich, wie besonders diese Herangewachsenen waren.
Nach dem Dank für das „… außergewöhnliche Engagement“ aller zur Einrichtung dieser einen 7. Klasse fügte sie hinzu: „ Ihr seid etwas Besonderes, da ihr in den gesamten vier Jahren eine vorbildlich ruhige Lern- und Atmosphäre im Unterricht realisiertet. Das Verhältnis zu uns Lehrer/innen war stets von einem respektvollen Miteinander geprägt. Auf die Weise habt ihr den Entwicklungsschwerpunkt „Miteinander“ unseres Schulzentrums hervorragend umgesetzt.
Ihr seid etwas Besonderes, denn trotz der zahlreichen Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, habt ihr diese erduldet.“
Mit Stolz betonte unsere Schulleiterin: „Ihr seid etwas Besonderes, denn als einzügiger Jahrgang unter Beobachtung des Schulamtes musstet ihr beweisen, dass es trotz der Einzügigkeit gelingen würde, gute Ergebnisse und Abschlüsse zu erreichen.“
Frau Kind dankte auch den Schülern Wilhelm Arno Sollan und Fritz Wilhelm Auris für die Produktion eines Videos über unser Schulzentrum auf Youtube, da auf Grund der Corona-Pandemie der traditionelle Tag der offenen Tür leider entfallen musste.
So hatten die Schüler/innen und Eltern der zukünftigen 7. Klassen die Möglichkeit, sich virtuell in unserer Schule umzuschauen.
Neben der Auszeichnung der Jahrgangsbesten Emily Gesch, Wilhelm Arno Sollan, Ruben Egloff und Michelle Adam bedankte sich Doreen Kind bei den Elternsprechern Marco Egloff und Ralf Düsterhöft, die sich für die Interessen der Schüler/innen
„ … stark machten, der Schule in ihrer Gremienarbeit loyal sowie konstruktiv zur Seite standen und sich für die Schüler/innen bei vielen schulischen Aktivitäten einsetzten.“
Nach traditioneller Auszeichnung der Jahrgangsbesten durch den Amtsdirektor Karsten Birkholz und einem Musikstück wandte sich Peter Flaig als Klassenlehrer (auch im Namen seiner Stellvertreterin Marion Schmid) an seine ehemalige Klasse.
Auch er dankte im Namen aller den bereits Genannten für den
„.. hartnäckigen und stetigen Kampf um die Einrichtung dieser Klasse.“ .
Er erinnerte an die Kennlernwoche, mit der am 4. September 2017 die vierjährige Schulzeit in Neutrebbin am Oberstufenteil begann. Zuerst gab es jede Menge Spiele, um sich näher kennenzulernen. Schließlich mussten ja wir als Klassenleiterteam die Namen unserer Schüler auch lernen. Damals schrieb Max Leon zum Beispiel:
„Wäre ich ein Star, dann wäre ich Manuel Neuer.“ Endri hingegen würde es schon reichen, Messi zu treffen und Ruben wäre gern ein Komiker.
Im Kletterwald Strausberg war kein Baum zu hoch und bei der Kanutour ging einigen schon mal das Zielwasser aus und sie landeten mit ihrem Kanu im Dickicht, am Ufer der eigentlichen Paddelstrecke.
Als Team versuchten Peter Flaig und ich stets deutlich zu machen, dass Ehrlichkeit, Pünktlichkeit sowie Zuverlässigkeit uns immer wichtig waren.
Auf Grund der Corona-Pandemie konnten nur zwei Klassenfahrten stattfinden, an die sich alle besonders gern erinnern.
Im Dorado Camp in Marienwerder stand täglich Frühsport auf dem Programm. Das sorgte für Verwirrung und Verwunderung bei anderen im Camp anwesenden Gruppen, da diese glaubten, dass dies ein Straftraining wäre. Mitnichten! Ausgeruht, top fit bei der Einnahme des Frühstücks und fleißig ohne Murren beim Abräumen der Frühstückstische war die Neutrebbiner Klasse.
Auch der Aufenthalt in der Jugendherberge Lübben im Spreewald hatte seine unvergessenen Momente. So beschwerte sich keiner über die im Regen stattgefundene Kanufahrt, wurden doch alle entschädigt durch den Aufenthalt im Tropical Island. Alle – bis auf ihren Klassenlehrer Peter Flaig selbst.
Er und der begleitende Papa Björn Brose vergaßen den gemeinsamen Rucksack mit den Badesachen im Zug. Der Versuch des Kaufs einer Badehose vor Ort scheiterte, da die Größen nur für Kinder vorgesehen zu sein schienen, und so passte Herr Flaig – fünf Stunden auf einem Stein sitzend – auf die Schüler/innen auf. Sichtlich besorgt um sein Wohlbefinden erkundigten sich nicht nur die Schüler/innen jede Stunde, ob es ihm gut ginge, sondern auch die Security des Hauses. Sie versorgten ihn mit Essen und Trinken, nachdem auch sie den Grund seines Nicht-Ins-Wasser-Gehen-Könnens erfuhren.
„Man kann immer seinen Standpunkt ändern, weil dir niemand verbieten kann, klüger zu werden.“
Diese Lebensweisheit stand auf der Einladungskarte zur Jugendweihe, zweifelsohne für einige einer der Höhepunkte in den letzten vier Jahren. Hier ließ es sich die Patentante der Klasse Simona Koß, Landtagsabgeordnete, nicht nehmen, den Schüler/innen liebe Worte mit auf ihren weiteren Weg zu geben.
Die Klassenlehrer dankten Marco Egloff, Ralf Düsterhöft, Nadin Brose und Thomas Auris für die Arbeit in der Elternvertretung, Björn Brose und Maik Gersdorf für die Begleitung auf Wanderfahrten und Exkursionen und Sandra Auris für das Verwalten und Managen der Klassenkasse.
Beste Wünsche für die Zukunft, Erfolg und Durchhaltevermögen gaben beide Klassenlehrer den Absolventen mit auf den Weg und sie unterstrichen die Hoffnung, dass sie nicht schon nach zwei Wochen vergessen werden.
In einem Spruch Goethes, den Frau Woiwode während der Moderation zitierte, heißt es: Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzel und Flügel.“
Weil Eltern und Lehrer sich diesem Vorhaben gemeinsam stellten, werden die Hoffnung der Klassenlehrer trotz „Flug“ in den neuen Lebensabschnitt bestimmt in Erfüllung gehen.
Der Elternsprecher Marco Egloff bedankte sich bei den Klassen- und Fachlehrern, der Schulsozialarbeiterin Maria Bestritzki, Sonja Woiwode sowie Simona Koß und Karsten Birkholz für ihre geleistete Arbeit und die Schulabgänger lauschten wie Eltern und Gäste dem Song „ Time to say goodbye“.
Im Anschluss an die Feierstunde wandte sich noch einmal Simona Koß an die Absolventen und wünschte ihnen für die Zukunft alles erdenklich Gute.
Bei einem von den Eltern organisierten anschließendem Essen und Getränken auf dem Schulhof endete diese ganz andere, aber dennoch gelungene Abschlussfeier bei lockeren Gesprächen.
Marion Schmid
Schulzentrum „Am Friedensplatz“ Neutrebbin