Hunderte englischer Songs schwirren in den Köpfen der Heranwachsenden herum. Auch viele Wörter englischer Herkunft prägen ihren täglichen Sprachgebrauch. Cool, happy, Love gehören bestimmt dazu. Und doch war ganz viel Aufregung zu spüren, als die Sprachreise des Jahrgangs 9 der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin vorbereitet und durchgeführt wurde. Besonders die Herausforderung, sich in den Gastfamilien mittels der englischen Sprache zu verständigen, bereitete einigen Schülern und Schülerinnen eigentlich unbegründet Bauchweh.
Am 3. Juni 2018 starteten die Teilnehmer in Begleitung dreier Lehrer und zwei Muttis ihre Reise nach Hastings. Eine lange Bus- und Fährfahrt, Pass- und Zollkontrolle mussten überstanden werden, bis das Team von SENLAC Tours die Reisenden herzlich begrüßte. Sogleich wurden noch die Buspoints benannt, einige Hinweise für das Verhalten im Straßenverkehr gegeben und auch auf die Verantwortung der Gasteltern hingewiesen. Dann war es soweit, die Schüler und Schülerinnen bezogen für eine Woche ihr Quartier in Hastings. Die Bewährungsprobe begann mit dem Begrüßen, sich Vorstellen und dem von sich Erzählen. Da während der Busfahrt wenig geschlafen worden war, freuten sich die meisten doch auf Nachtruhe.
Am nächsten Tag besuchte die Gruppe Greenwich, stand am Nullmeridian, konnte mit dem Wassertaxi bis zur Tower Bridge unterwegs sein und besuchte dieses historische Bauensemble. Besonders beeindruckend waren die Kronjuwelen und die organisierte Sicherheit für diesen Schmuck. Der traditionell ohne Mimik stehenden Wache konnte eine Schülergruppe doch ein leichtes Schmunzeln abringen. Anschließend gab es noch eine kleine Stadtwanderung, vorbei an Shakespeares Theater bis zum London Eye. Imposant ragte es über die Themse. Die Fahrt war einfach genial, ebenso die tolle Aussicht. Mancher wäre bestimmt noch gern ein zweites Mal gefahren. Mit dem Bus ging es dann zurück nach Hastings. An den vier Buspoints, an denen die Schüler und Schülerinnen am Morgen eingesammelt worden waren, stiegen sie aus und begaben sich in ihre Gastquartiere.
Am Mittwoch wurde Beachy Head angesteuert. Eine Wanderung an der Steilküste stand auf dem Plan. Die Sonne lachte den Wandernden zu, das Meer – weit unten liegend – hörte man rauschen. Alle fanden tolle Fotomotive, hatten Spaß und waren dann doch froh, wieder am Bus angekommen zu sein. Am Nachmittag wurde die Stadt Brighton besucht. Neben dem Pier bot die Stadt noch viele Sehenswürdigkeiten, aber auch Gelegenheiten zum Shoppen. Die Stadtrally wurde von einer Schülergruppe erfolgreich gemeistert und so das versprochene Eis gewonnen. Am Abend dieses Tages war noch Zeit für Treffs in Hastings.
Am Donnerstag fuhr die Gruppe bis zu den Flutbarrieren, um die Stadtführerin zu treffen. Mit ihr absolvierten die Schüler und Schülerinnen motorisiert und zu Fuß die Stadtbesichtigung. Zwei Highlights gab es dabei. Neben der St. Paul’s Cathedrale fuhr ein Lift in einem modernen Shoppingcenter auf das Dach des Gebäudes. Von da konnte man einen unbeschreiblich tollen Rundblick über London genießen. Des Weiteren wurden wir Zeuge der Wachablösung am Buckingham-Palast und stellten fest, dass die englische Königin gerade im Haus gewesen war. Die Fahne wurde gehisst. Auf dem Weg zum Piccadilly Circus gab es noch anderes zu entdecken. Die letzte Station des Tagesausfluges sollte ein Besuch bei Madam Tussauds sein. Leider – und da war die Enttäuschung groß – war dieses Museum schon geschlossen. Zurück wurde die U-Bahn genutzt. Auch das war ein besonderes Erlebnis. Zur Feierabendzeit galt es schon als Herausforderung, eine Gruppe in eine Bahn mit einem gemeinsamen Ziel einsteigen zu lassen und keinen zu verlieren. Keiner der Gruppe ging verloren. Als kleine Entschädigung für den ausgefallenen Besuch im Wachsfigurenkabinett ließen sich die Lehrer und Betreuer noch eine Überraschung einfallen. So war der Tag gerettet, alle zufrieden. Zurück in Hastings begann das Packen.
Am Freitag wurden die Schüler und Schülerinnen teils von den Gastfamilien, teils mit Taxi zum Busstellplatz gebracht. Als das Gepäck verladen, alle vergessenen Sachen noch nachgebracht worden waren, konnte der letzte Stadtgang in Hastings erfolgen. 11.00 Uhr verabschiedete SENLAC-Tours die Neutrebbiner. Der nächste Halt erfolgte in Canterbury. Enge Gassen, die Residenz und auch die Kathedrale luden zum Verweilen ein. Doch so langsam machte sich Sehnsucht nach dem Zuhause breit, Schlafbedürfnis war erkennbar. Gegen 15.00 Uhr war Start, um in Dover die Fähre nach Calais nutzen zu können. Nach der Überfahrt ging es bis in die Nähe von Dortmund, wo die Busfahrer tauschten. Mathias hatte die Schüler und Schülerinnen 7 Tage sicher über Land und durch die Städte gebracht. Danke dafür! Während der letzten Rast konnten die Eltern über die Abholzeit in Neutrebbin informiert werden, denn alle hatten nach einer erlebnisreichen Woche, einer langen Fahrt das Bedürfnis nach Schlaf, nach Erzählen und dem Zeigen unendlich vieler Fotos.
Die Sprachbewährung haben alle erfolgreich gemeistert, das Gefühl, sich mittels der fremden Sprache verständigen zu können, müsste bei all den Teilnehmern gewachsen sein.
Schüler und Schülerinnen, Lehrer und die Muttis als Betreuerinnen bedanken sich für dieses einmalige Erlebnis, sie danken auch den Eltern und der Schule für die Finanzierung der Reise.
Sonja Woiwode, Klassenlehrerin 9/1
Oderbruch-Oberschule Neutrebbin