Deutsch-polnisches Schülerteam aus Neutrebbin und Bogdaniec auf „Energietour“ in Neuhardenberg und Trampe

Neutrebbin/ Neuhardenberg (Märkischer Markt). Das Wetter hat beim Ausflug auf den Flugplatz Neuhardenberg am Donnerstag gar nicht mitgespielt.
Dicke, dunkle Wolken hingen am Himmel und sorgen für Dauerregen. Nicht gerade das passende
Panorama für eine Reisestation im Projekt um alternative Energie, bei denen es um Europas
größten Solarpark und damit die Stromerzeugung aus Sonnenenergie geht. Klärchen hat sich hinter einen grauen Vorhang verzogen, als den Schülern aus Neutrebbin und Bogdaniec in einem Kurzfilm erklärt wird, wie der Solarpark entstanden ist. Vor allem, in welch kurzer Zeit. Lediglich fünf Wochen haben die Arbeiten gedauert, die sich andernorts anderthalb Jahre hingezogen hätten. Rapide abgekürzt vor allem dadurch, dass viele Gewerke parallel gearbeitet haben, wie noch einmal erklärt wird. Eine logistische Meisterleistung bei der Errichtung. 2000 Bauteile galt es anzuliefern und zu montieren, 100 pro Tag. „Modul für Modul wächst der Park“, heißt es zu den passenden Bildern. Auf über 200 Hektar werde nun „grüner Strom“ für etwa 40 000 Haushalte gewonnen. „Gibt es da auch Schäden, beispielsweise durch Unwetter?“, wollten die Jugendlichen in der anschließenden Fragerunde wissen. Bisher nicht, kann Steffen Lübbe, Assistent der Geschäftsführung, berichten: „Grundsätzlich sind die Module sehr fest verankert, die gehen kaum kaputt. Höchstens große Hagelkörner könnten etwas gefährlich werden.“ Auch Schnee sei kein Problem, eine spezielle Beschichtung sorge dafür, dass solche winterlichen Ablagerungen von Niederschlag schnell abrutschen würden. Natürlich führt Lübbe die Gruppe auch zu dem, worauf man am Flugplatz derzeit besonders stolz ist: Die neue Speicheranlage, mit EU-Förderung noch mal eine Investition in Größenordnung von fünf Millionen Euro. Der Bus bahnt sich seinen Weg über das Gelände und durch den noch immer strömenden Regen, schließlich stehen alle in dem „Akku“ der etwas größeren Art, der in der Lage ist, Strom zwischenzuspeichern und auf Spannungsschwankungen zu reagieren. Mitarbeiter Michael Klengel führt die Schüler und Betreuer herum, hat auch an dieser Stelle noch ein paar Fragen zu beantworten. Energie ist diesmal schließlich das zentrale Element der deutsch-polnischen Schülerbegegnung. „Schon seit zwei, drei Jahren ist das eines der Themen in der Projektwoche gewesen“, so Physiklehrer Frank Greuling, der mit seinem Kollegen Rudolf Schlothauer von Neutrebbiner  Seite die Gruppe betreut. „Die jungen Leute sind ja heutzutage per Internet in der Welt unterwegs. Die Dinge, die es im engsten Umkreis gibt, sieht man da oft nicht“, sagt Greulich, der auf das Potenzial in der Region aufmerksam machen will. Dazu gehört auch der Bereich Windkraft, den die Schüler bei der Firma Senvion (vormals RE-power Systems) am Vortag näher unter die Lupe genommen haben. Ebenfalls ein sehr gelungener Ausflug, findet Lehrer Greuling.
Wurde dort doch beispielsweise gezeigt, wie die Mitarbeiter in einer Woche drei komplette Anlagen montieren und zur Auslieferung vorbereiten. Ausflüge wie diese soll es 2017 erneut geben.
Die gesammelten Eindrücke und Informationen wurden aufbereitet dann am Freitag zum Abschluss der Projektwoche präsentiert. Samt kleiner „Energie-Basteleien“ wie einem solatstrom getriebenen kleinen Ventilator.
Mit vielen Erlebnissen reisten die polnischen Schüler heim. Sie waren in Quappendorf untergebracht, hatten zu Beginn gleich eine Kanutour auf der Alten Oder unternommen.
Thomas Berger
Sonnenkraft-Infos bei strömendem Regen