Bei gemeinsamer Gartenarbeit die Sprachbarrieren überwunden
Prädikow (Der Oderlandspiegel). 19 Jugendliche aus dem Schulzentrum Neutrebbin und aus der polnischen Partnerschule in Bogdaniec brachten den Kräutergarten in Prädikow auf Vordermann.
Dieses Treffen ist schon traditionell. Während der Arbeit – Unkraut jäten, Laub harken, fegen, Sträucher schneiden sowie neue Sträucher, Blumen und Kräuter pflanzen und angießen – konnten die Sprachbarrieren überwunden werden. Ulrich Dahl, Lehrer am Schulzentrum Neutrebbin erzählt: „Auch den polnischen Jugendlichen konnte ich mit etwas Englisch und Händen und Füßen erklären, was zu tun ist. Nicht zuletzt dank der Hilfe der polnischen Kollegin Edyta Kielpinska konnten wir im Garten gemeinsam große Erfolge erzielen.“
Unter den Neutrebbiner Schülern waren auch wieder geflüchtete Jungen. Sie hackten nicht nur im Garten, sondern befreiten auch Straße und Gehweg vor der Kirche von Laub und Unkraut. Mit der Arbeit rund um die Kirche wurde auch der Bereich mit den Gedenksteinen auf Vordermann gebracht. Die Lehrkräfte Gabriela Fietze und Jens Nagler begleiteten die Arbeiten im Garten ebenfalls.
Doch nicht allein die Gartenarbeit diente der Vorbereitung des Kräuterfests in der Kirche. In diesem altehrwürdigen Gotteshaus probte der zweite Teil der deutsch-polnischen Gruppe mit verschiedenen Trommeln für ihren Auftritt, der zu einem stimmungsvollen Höhepunkt des Kräuterfestes wurde. Trommellehrerin Steffi Keil aus Oderaue zeigte den richtigen Umgang mit ihren Powerdrums, studierte aber auch Rhythmen auf Bongos und einer Cajón ein. Diese Kistentrommel stammt aus Peru und der Siebtklässler Felix hatte sein Instrument extra für den Workshop eingepackt. Vivien aus der 9. Klasse hatte ihre große afrikanische Bongo im Gepäck. „Mir hat das Trommeln mit den Jugendlichen aus Bogdaniec viel Spaß gemacht“, berichtet sie. „Ich fand es toll, dass Steffi auf unsere Wünsche eingegangen ist und wir unsere Trommeln ins Programm mit einbringen konnten.“
Die Trommellehrerin Steffi Keil war ebenfalls sehr zufrieden: „Die Kinder haben viele eigene Ideen mitgebracht, die wir auch umsetzen konnten. Anfangs waren insbesondere die polnischen Schüler ein bisschen scheu, das haben wir aber schnell überwunden. Wir lachten viel und hatten einen Riesenspaß.“ Toll fand sie auch, dass „mir die aus Kuwait geflohenen Schüler gezeigt haben, wie in Ihrem Land getrommelt wird.“
Simona Koß, Vorsitzende des Fördervereins der Prädikower Kirche und SPD-Landtagsabgeordnete versicherte nach dem Fest: Die Trommler haben viel gute Laune in die Kirche gebracht.“ Sie dankte jedem Teilnehmer mit einem Glas selbstgekochter Marmelade.
Nach der Premiere im vergangenen Jahr haben die Schüler beider Schulen erneut gemeinsam in der Jugendherberge in Buckow übernachtet. Dort ging der in Prädikow begonnene rege Austausch zwischen den polnischen und deutschen Schülern fröhlich weiter. Mit Hilfe der englischen Sprache wurden erste Worte in der jeweils anderen Sprache gelernt und Telefonnummern getauscht. Geschlafen haben alle nur kurz. Trotzdem waren sie am nächsten Morgen so fit, dass sie ihre Arbeit fleißig fortsetzen konnten.