21 Jugendliche aus der Oderbruch- Oberschule Neutrebbin und aus der polnischen Partnerschule in Bogdaniec trafen sich am 20. und 21. Oktober bereits zum wiederholten Mal in Prädikow an der Kirche. Ziel war es, das Kräuterfest am Sonnabend vorzubereiten. Doch dieses Jahr gab es zusätzlich eine wichtige Neuerung. Zum ersten Mal haben die Schüler beider Schulen gemeinsam in der Jugendherberge in Buckow übernachtet. Nachts gab es da einen regen Austausch, geschlafen wurde nur kurz, dafür wurden erste Worte in der jeweils anderen Sprache gelernt und einige Telefonnummern getauscht.
Tagsüber wurde im Kräutergarten emsig geharkt, Unkraut gejätet, Holz eingesammelt, Sträucher geschnitten und neu gepflanzt. „Bei der Arbeit mussten wir zwar Sprachbarrieren überwinden“, so Gabriela Fietze, Lehrerin in Neutrebbin. „Aber mit Händen und Füßen und der Hilfe der polnischen Kollegin Edyta Kielpinska konnten wir uns soweit verständigen, dass wir im Garten gemeinsam große Erfolge hatten.“
Unter den Neutrebbiner Schülern waren auch geflüchtete Jungen aus Afghanistan, die nicht nur im Garten hackten, sondern auch die Straße vor der Kirche von Laub und Unkraut befreiten. „Es hat mir große Freude bereitet, die Schüler gemeinsam so fleißig zu sehen“, so Gabriela Fietze weiter. Mit der Arbeit rund um die Kirche wurde auch der Bereich mit den Gedenksteinen auf Vordermann gebracht.
Aber nicht nur mit Gartenarbeit wurde das Kräuterfest am Sonnabend in der Kirche vorbereitet. Im altehrwürdigen Gotteshaus probte ein zweiter Teil der deutsch-polnischen Gruppe für einen Musical Auftritt, der zum stimmungsvollen Höhepunkt des Festes wurde. Unter Anleitung der Mitarbeiter des Pelle-Musical Projektes in Rüdersdorf gelangten Teile des Zirkus-Musicals zur Aufführung und beim ‚Time-Warp‘ aus der Rocky Horror Show zum Abschluss wippte das begeisterte Publikum in den Kirchenbänken mit. Zur Unterstützung waren sieben Jugendliche eigens aus Rüdersdorf angereist.
Simona Koß, SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Fördervereins der Prädikower Kirche, zeigte sich am Sonnabend nach dem Fest mehr als zufrieden. „Wenn so viele junge Leute eifrig mitanpacken, bringt das unseren Garten jedes Mal wieder ein gutes Stück vorwärts. Und die Tänzer haben viel gute Laune in die Kirche gebracht.“ Sie dankte jedem Teilnehmer mit einem Glas selbstgekochter Himbeermarmelade.
Ulrich Dahl,
Oderbruch-Oberschule Neutrebbin