Es ist der Abend des 4. Juli 2019, des letzten Tages des Sommercamps auf einem ehemaligen Gutshof in der Nähe von Bogdaniec. In den weitläufigen Parkanlagen gehen circa 30 polnische und deutsche Schüler/innen im Alter von 9 bis 17 Jahren gemeinsamen Aktivitäten nach, darunter auch Kinder aus dem hiesigen Dorf. Die Einen spielen unbekümmert „Fange“. Vier polnische und deutsche Mädchen schlagen synchron ein Rad nach dem anderen. Mehrere jüngere deutsche und polnische Jungen versuchen sich im Ringen mit den ältesten. Sie „kleben“ förmlich an den „Großen“, die die Aktionen geduldig hinnehmen. Zwei Mädchen der 5.Klasse frisieren einen 15-Jährigen. Am Lagerfeuer brutzeln zahlreiche Teilnehmer/innen des Camps ihre Krakauer Würste. Die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen.
Wir Betreuer/innen – Edyta Kielpinska, Malgorzata Reks (Schulleiterin), Anna Rutkowska-Szabla, Doreen Kind (komm. Schulleiterin) und Uli Dahl – beobachten das Geschehen, zwei von uns halten die Eindrücke in Fotos fest. Und ich empfinde eine tiefe Zufriedenheit, denn die Beobachtungen zeugen davon, dass die Ziele unseres Sommercamps erreicht worden sind. Die polnischen und deutschen Schüler/innen begegneten in vielen Situationen einander offen sowie interessiert und agierten angemessen: in den täglichen Workshops und gemeinsamen Ausflügen wie ins Schwimmbad, auf die Bowlingbahn oder an die polnische Ostsee. Natürlich gab es auch Situationen bzw. Themen, in denen es beiden Seiten nicht leicht viel, mit Fremdem und Ungewohnten umzugehen. Dazu gehörten u.a. unterschiedliche Essgewohnheiten, die tägliche Morgengymnastik sowie Zimmerkontrolle und der Umgang mit dem Thema Pünktlichkeit. In den meisten Situationen gelang es den polnischen und deutschen Schüler/innen, Unstimmigkeiten auszuhalten. Wenn es mal schwerfiel, gaben sie einander und auch wir Ihnen Zuspruch bzw. Erklärungen.
Für mich war die Woche vom 1. bis 5. Juli 2019 fast wie Urlaub, denn unsere polnischen Partner hatten die Begegnung liebevoll vorbereitet und gut organisiert. Besonders froh stimmte mich der „Geist“ aller Beteiligten, der v.a. davon geprägt war, dass das Wohlbefinden aller Teilnehmer/innen im Mittelpunkt der Aktivitäten stand. Dafür danke ich im Namen Aller den Eltern der polnischen und deutschen Schüler/innen, unseren polnischen Gastgebern und unserem Schulträger, dem Amt Barnim-Oderbruch. Unser besonderer herzlicher Dank gilt Herrn Rudolf Schlothauer für seine tolle Unterstützung.
Doreen Kind, komm. Schulleiterin
Schulzentrum „Am Friedensplatz“ Neutrebbin