Neutrebbin (MOZ) Die Zeiten, da an ländlichen Schulen Themen wie Gewalt und Drogen selten oder gar keine Rolle spielen, sind längst Geschichte. Am Freitag gastierte die Berliner Theatergruppe Dominique Berg in der Oderbruch-Oberschule Neutrebbin mit ihrem Theaterstück „Schlag zu“. Dabei erlebten die rund 150 Schüler brutales Verhalten junger Menschen. Sie wurden mit den Auswirkungen einer Gewalttat Jugendlicher konfrontiert und erfuhren von den Konsequenzen. In Foren haben Schülergruppen im Anschluss ihre Eindrücke diskutiert, solche oder andere Straftaten in Beziehung zu den Gesetzen gebracht. Sie lernten, Konflikte friedlich zu lösen, oder erfuhren, wie man sich als Opfer fühlt und dass man nicht allein bleiben muss.
Als Gesprächspartner standen die Schauspieler selbst, Vertreter des Weißen Ringes, des Sozialpädagogischen Dienstes, der Polizei, des Jugendamtes, des CVJM und auch Lehrer zur Verfügung. „Es ist toll, dass diese Thematik Beachtung findet und wir im Prozess der Entwicklung sozialer Kompetenzen große Unterstützung erfahren“, erklärte Lehrerin Sonja Woiwode. „Das Ausprägen der Entscheidung „Nein, ich schlag nicht zu.‘ ist für alle Beteiligten ein lohnenswertes Ziel“, so die Fachbereichsleiterin.
Die Schauspieler Lisa Blaschke und Holger Foest spielten die Geschichte von Moritz, der von allen nur Mo genannt wird. In die Aufführung wurden auch die Schüler einbezogen. Mos Freundin Jil kifft anfangs mit Freunden. Mo versucht es auch eines Tages. Die Geldnot treibt Jil und Mo zum Dealen. Bald folgen Raub, der Verkauf härterer Drogen und Betrug. Die Polizei erwischt sie und nimmt sie fest. Mos Mutter kann nur noch weinen und erkennt ihren Sohn nicht wieder.
Es kommt zu gewalttätigen Überfällen, um den Konsum zu decken. Die mittlerweile Achtzehnjährigen schlagen zu. „Es gibt kein Happy-End“, erklärt Holger Foest.
ulg
21.12.2013 07:38 UHR